Im Herbst 2023 ist erschienen

Girolamo Cardano: De Subtilitate. Von der Feinheit der Welt und des Denkens

Die »vollständige Darstellung des Universums in einem Band« – das verspricht der große Universalgelehrte der Renaissance, Girolamo Cardano (1501–1576) über sein Werk De Subtilitate. Er fügt hinzu, »dass der, der das hier Geschriebene begreift, eine vollkommene und vollständige Kenntnis sämtlichen Wissens haben wird«.

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Die Reihe »Renaissancemenschen«

Die Renaissance gehört für uns zu den faszinierendsten Epochen der europäischen Geschichte, es ist die Zeit der Kunst und der Kultur. Die zuvor alles dominierende Religion rückte in den Hintergrund, der Mensch trat ins Zentrum der Aufmerksamkeit und es entstand das Konzept der Individualität, verkörpert durch die Künstler und Genies dieser Zeit. Die in der Malerei damals neu entwickelte Zentralperspektive versinnbildlicht diese Veränderung: Alles ist von nun an auf den einen Menschen, auf die einzelne Person ausgerichtet.

Aber was dachten und erlebten die Menschen dieser Zeit? Antworten auf diese Frage haben sie selbst gegeben. Im Regenbrecht Verlag erscheint die kleine Reihe »Renaissancemenschen« mit Autobiografien und weiteren Texten aus der Renaissance. Im Moment umfasst die Reihe fünf Titel: Darunter die beiden wichtigsten Autobiografien der Renaissance (Cardano und Cellini, von Goethe übersetzt). Außerdem eines der wirkmächtigsten Standardwerke zu den Naturwissenschaften und dem Alltagswissen seiner Epoche (De Subtilitate von Cardano).

CardanoCellini
Alvise CornaroPetrarca


Ein wiederentdeckter Roman von Erich Knauf (1895–1944)

»Donner über der Adria«

von Erich Knauf ist 1932 in der Zeitschrift Vorwärts erschienen und wird nun erstmals in Buchform veröffentlicht. Der Kurzroman handelt von den Ereignissen des Ersten Weltkriegs im Mittelmeer aus der Perspektive eines einfachen Matrosen. Es geht um Alltag und Schikane, um kleine Fluchten der Matrosen vor ihren Vorgesetzten, um die erste und einzige Ausfahrt der k.u.k.-Kriegsmarine mit ihrem unrühmlichen Ende und um den Matrosenaufstand von Cattaro; das alles meisterhaft erzählt in einer reduzierten, skizzenhaften Sprache, die dennoch sehr plastisch und lebendig ist. Das Buch enthält ein Nachwort, eine Biografie Knaufs und eine Reportage von Egon Erwin Kisch zum Thema des Romans.

Erich Knauf war ein prominenter Kulturschaffender der Weimarer Zeit, der u.a. als Schriftsteller und Schlagertexter wirkte, z.B. schrieb er zahlreiche bis heute bekannte Hits aus Heinz-Rühmann-Filmen. Wegen kritischer Bemerkungen über Nazi-Größen wurde Knauf denunziert, daraufhin vor dem Volksgerichtshof angeklagt und zum Tode verurteilt.


Empfehlungen:

Daniel Müller-Jentsch (Hg.): Emanuel Gyger und Arnold Klopfenstein. Pioniere der Skifotografie

Die Schweizer Emanuel Gyger (1886–1951) und Arnold Klopfenstein (1896–1961) schufen in den 1920er und 1930er Jahren Skifahrerfotos, die für ihre Zeit einzigartig und wegweisend waren. Unberührte Schneelandschaften, ein virtuoses Spiel mit Licht und Schatten, Pulverschneewolken, dazu eine ausgefeilte Bildkomposition und ein atemberaubendes Gespür für den richtigen Augenblick, das sind einige der Merkmale dieser Bilder. Die Bilder zelebrieren den Traum vermutlich jedes Skifahrers.

Erstmals seit seiner Entstehung vor fast 100 Jahren wird das Werk der beiden Pioniere der Skifotografie Gyger und Klopfenstein nun in einem Fotoband präsentiert.


Frank Matthus: Drei Stücke

Ellernklipp – Effi in der Unterwelt – Prinz Heinrich inszeniert eine Oper

Mit einem Vorwort von Knut Elstermann

In diesem Buch sind Texte versammelt, die Frank Matthus für die Bühne bearbeitet bzw. neu geschrieben und die er in Netzeband, Neuruppin und Rheinsberg inszeniert hat. »Ellernklipp« ist nach einer Novelle von Theodor Fontane entstanden, in »Effi in der Unterwelt« treten alle Frauenfiguren Fontanes und deren nichtsnutzige Männer in einer höllischen Revue auf; und »Prinz Heinrich inszeniert eine Oper« erinnert an eine historische Figur, die stets im Schatten des berühmten Bruders, Friedrichs des Großen, gestanden hat.

Knut Elstermann schreibt in seinem Vorwort: »In der Erinnerung eines großen Publikums sind Matthus’ Stücke durch saisonale, spektakuläre Aufführungen mit ihren Spielorten vollkommen verschmolzen. Nun endlich können sie hier in gedruckter Form – jenseits der erfolgreichen Inszenierungen bei den Fontane-Festspielen in Neuruppin, beim Kammeroper-Festival in Rheinsberg und dem Theatersommer in Netzeband – ihr Eigenleben erweisen. Vielleicht wird erst außerhalb der aufsehenerregenden Präsentationen im Amphitheater oder in nächtlichen Gartenlandschaften deutlich, wie kunstvoll diese Texte gearbeitet sind, wie klug Matthus mit den tradierten Motiven, mit der adaptierten Literatur, mit dem historischen Personal spielt.«


Joseph Conrad: Taifun

in neuer Übersetzung

Conrad entführt uns in seiner großen, großartigen Erzählung auf eine mitreißende, abenteuerliche Reise ins Südchinesische Meer. Es schaukelt auf dieser Schiffsreise derartig, dass man sich beim Lesen festhalten muss!




Torben Moorsson: Mord beim Doppelkopf

Beim Spielen von Doppelkopf entstehen Freundschaften. Oder das Gegenteil.
In diesem Krimi wird niemand am Anfang ermordet. Aber vielleicht am Ende, während des Kartenspiels von zwei Frauen und zwei Männern. Drei von ihnen denken an ihre Punkte, einer an seine Pistole.



Torsten Körner: Aus dem Fenster. Ein Friedenauer Saisontagebuch

Es sind skurrile, feinsinnige und manchmal auch alltägliche Beobachtungen, die Torsten Körner aus und mit seinem Fenster macht.

Vom Regisseur des Films »Die Unbeugsamen«





Antje Göhler: Balcke oder Der hypermoderne Prometheus

In diesem Berlinroman dreht sich vieles um Schach. Zeit und Raum sind aus den Fugen geraten, die Hauptfigur Janet hat etwas Geheimnisvolles, auch Unheimliches an sich. Ihre Obsessionen ermöglichen ihr ein abenteuerliches Reisen in der Zeit, bringen sie aber auch an den Rand des Wahnsinns.



Georg Schattney: Argentinisches Roulette

Schattneys Thriller über die internationalen Finanzmärkte nimmt uns mit auf eine Jagd rund um den Globus – von der hektischen Welt des schnellen Geldes ins stille Schatten­reich der mächtigen Finanzinstitutionen. Sie endet schließlich in Buenos Aires, als Argentinien eine Finanzkrise von dramatischen Ausmaßen durchlebt. Durch eine Mordserie spitzt sich die Situation weiter zu.


Julio Camba: Ich tauge nicht zum Deutschen. Beobachtungen eines Spaniers in Deutschland (1912–1914)

Was hätten Heine oder Tucholsky geschrieben, wenn sie als Ausländer im Auftrag einer Zeitung über das wilhelminische Deutschland hätten berichten sollen? Vermutlich ähnliche Texte wie die, die Julio Camba zwischen 1912 und 1914 für zwei spanische Tageszeitungen tatsächlich geschrieben hat: pointierte, scharfsichtige und äußerst komische Beobachtungen all der merkwürdigen Eigenheiten und Gewohnheiten der Menschen im Deutschland dieser Zeit, die nun erstmals in deutscher Sprache vorliegen.


August Endell: Die Schönheit der großen Stadt

Das kleine Buch des Architekten und Philosophen August Endell aus dem Jahr 1908 lädt ein zum Schauen, zum Flanieren, zu einem ästhetischen Blick auf die Stadt.
»Denn das ist das Erstaunliche, dass die große Stadt trotz aller hässlichen Gebäude, trotz des Lärmes, trotz allem, was man an ihr tadeln kann, dem, der sehen will, ein Wunder ist an Schönheit und Poesie, ein Märchen, bunter, farbiger, vielgestaltiger als irgendeines, das je ein Dichter erzählte.«


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